Das Schmetterlingskästchen

Rezension: "Das Schmetterlingskästchen"
Rezensentin: R. Usai

Santa Montefiore: Das Schmetterlingskästchen
Verlag: Droemer/Knaur, Auflage: (Juni 2004) Taschenbuch, EUR 8,95

"Das Schmetterlingskästchen" ist eine emotionale, dramatische Familiensaga, die sich von Chile bis nach England erstreckt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Federica, ein kleines, chilenisches Mädchen das ihren Vater über alles liebt und vergöttert. Leider ist dieser ein freiheitsliebender Buchautor, der es nie lange an einem Ort aushält und immer auf Reisen ist, obwohl seine Familie unter seiner ständigen Abwesenheit leidet. von einer seiner diversen Reisen bringt er seiner Tochter ein kleines antikes Kästchen mit, welches von da an ihr ständiger Begleiter wird und eine große Bedeutung für Federica hat. Denn bald schon ist es das Einzige was sie mit ihrem Vater verbindet, denn ihre Eltern trennen sich und Federica und ihr Bruder bleiben bei ihrer englischen Mutter, die zurück in ihre Heimat möchte. Für Federica bricht eine Welt zusammen, nicht nur die Trennung von ihrem Vater macht ihr zu schaffen, sondern sie hat auch Schwierigkeiten, sich mit dem neuen unbekannten Land anzufreunden und vermisst Chile. Ihre einzige Zuflucht ist ihr kleines Kästchen und die Erinnerung an ihren Vater von dem sie jedoch immer seltener Briefe bekommt.
Langsam findet sie neue Freunde und verliebt sich in Sam, den älteren Bruder ihrer besten Freundin. Doch auch wenn Sam ein guter Freund und Zuhörer für Federica wird, sieht er in ihr nicht mehr als ein Kind und die Freundin seiner kleinen Schwester. Über Jahre hinweg versucht Federica, die sich sowieso schon von niemandem wirklich geliebt fühlt, die Aufmerksamkeit und Liebe von Sam zu gewinnen und obwohl dieser das außergewöhnliche Nachbarsmädchen wirklich gern hat, steht er nicht zu seinen Gefühlen und weist sie ab. Jahre vergehen und jeder geht seinen Weg. Federica, die immer noch mit ihren Verlustängsten zu kämpfen hat und nie wirklich die Trennung und Abweisung ihres Vaters verwunden hat, heiratet einen viel älteren Mann, der ihr die Sicherheit und Nähe gibt die sie braucht. Und als Sam endlich merkt wem sein Herz wirklich gehört scheint es fast schon zu spät für die beiden zu sein.

Die englische Autorin, mit chilenischen Wurzeln, versteht es wirklich den Leser in eine andere Welt zu versetzen und die verschiedenen Länder und Orte bildlich darzustellen. An manchen Stellen hat sich meiner Meinung nach die Schilderung von Federicas Kindheit etwas in die Länge gezogen. Trotzdem ist es ein wirklich schöner, trauriger Roman der sich ausführlich mit den Ängsten und Leiden eines Scheidungskindes auseinandersetzt.

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